Die Saale
Die Saale ist einer der größten und wichtigsten Nebenflüsse der Elbe. Sie liegt innerhalb des gesamten Einzugsgebietes der Elbe nach der Moldau hinsichtlich Lauflänge sowie Wasserführung auf dem zweiten Platz. In der Größe ihres Einzugsgebietes ist sie annähernd flächengleich mit der Havel.
Die Saale entspringt in einer Höhe von 728 m im Fichtelgebirge.
Markant für jenes Gebirge ist die hydrologische Eigenart, daß von dort vier große Flüsse zu drei bedeutenden Stromgebieten fließen, der Main nach westen zum Rhein, die Naab nach Süden zur Donau, die Eger (Ohre) nach Osten zur Elbe und die Saale nach Norden ebenfalls zum Elbstrom.
Letzteren erreicht die Saale nach einer Wasserlauflänge von einst 427 km unweit des Städtchens Barby, wobei sie bis dahin eine Gefällhöhe von 678 m aufweist. Durch wasser- bauliche Eingriffe des Menschen ist indessen die Flußlänge erheblich verkürzt worden, womit der vor rund hundert Jahren aufgemessene Fluß heute nur noch eine Länge von 413 km hat. Mehr als die Hälfte des Saalelaufes - bereits im frühen Mittelalter lateinisch salas bzw. sala bezeichnet - liegen in einem gewundenen, engen Tal mit gelegentlichen Aufweitungen bis zu einem Kilometer Auenbreite. Der Quellfluß durchzieht dabei eine Gneisplatte, der Oberlauf schneidet sich dann bis Saalfeld tiefer in die Faltenstrukturen des Thüringer Schiefergebirges ein und zeigt im Durchbruchstal bei Jena steile Talränder des Muschelkalkes.
Erst vor Naumburg, noch oberhalb der Mündung der Unstrut, treten die Berge vom Fluß zurück und das flache, breite Tal des Mittellaufes beginnt. Die Saale beschreibt hier große Mäander, besonders bei Merseburg, wo sich das Flußtal mit der bis zu zwei Kilometer breiten Elsteraue vereinigt.
Erst ab Halle abwärts schnüren Felsen, roter Porphyr und Bundsandstein, den Unterlauf auf teilweise weniger als 200 m Talbreite ein. So zeigt sich das beeindruckende Durchbruchstal im Rotliegenden des Bergsattels von Rothenburg.
Weiter abwärts bei Bernburg und bis Nienburg wechseln Steilufer mit allmählich ansteigenden Hängen ab, teils bestehend aus Bundsandstein, teils aus Kalk und Gips. Erst bei Calbe fließt die Saale in das weite Urstromtal der Elbe hinein.
Aus den geologischen Verhältnissen lassen sich auch zahlreiche Felsriffe im Fluß erklären, das letzte nur 15 km oberhalb der Saalemündung.
Bericht © Historisches vom Strom / Band VIII